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Bertha Mae Lightning: Die Blues-Legende, die mich umgehauen hat

Ich liebe Musik.

Sie begleitet mich durchs Leben. Sie ist immer da. Sie sorgt für die Konstanten im Leben. Staaten, Not, Wohlstand, Parteipräferenzen, Zeitgeist-Kapriolen: - alles kommt und geht. Die Rolling Stones beispielsweise aber stehen dafür, dass es Dinge gibt, die wie Felsen in der Brandung stehen - und immer gut sind.

Als Nutzer von YouTube Music pflege ich dort eine erlesene Sammlung guter Playlists und lasse mich auch gern durch die integrierte KI mit neuen Vorschlägen überraschen. Sie kennt meinen Geschmack mittlerweile besser als ich unreflektiertes Wesen es tue und trifft fast immer den Punkt.

Vor Kurzem stieß ich auf dieses Stück:

👉 Bertha Mae Lightning – Ain’t No Man Alive Can Handle Me

Schon nach den ersten Takten wusste ich: Das muss auf meine tägliche Playlist. Es lief bei mir nun einige Tage rauf und runter, dann empfahl ich es einem Freund, mit dem ich meinen Musikgeschmack teile, und auch er war sofort begeistert.

Solche Momente liebe ich. Dieses Gefühl, etwas zu entdecken, das eigentlich längst Teil des eigenen musikalischen Universums sein müsste. So ging es mir auch damals mit Ten Years After – kaum zu glauben, dass ich schon in meinen Fünfzigern war, als ich sie zum ersten Mal hörte. Martha Reeves ist auch so ein Fall. Da musste mich erst eine KI drauf stoßen…

Diese Bertha Mae Lightning aber! Hier schien es mir unfassbar, wie ich an ihr bisher vorbeikommen konnte. Die Stimme! Der Sound! Die Gitarre!

Ich wollte mehr von ihr hören und suchte nach weiteren Songs. Alle stammten aus dem Jahr 2025. Das machte mich stutzig. Klar, Neuveröffentlichungen gibt’s immer wieder – aber wo waren die alten Platten, die frühen Alben, die Wurzeln? Eine Diskografie? Fehlanzeige. Auf youtube gibt es das Stück auch als Video mit dem Zusatz “(1952 Lost Blues Tape | Rare Female Blues)” - aber es ist dieselbe Aufnahme, der vermeintliche Remix.

Der Name Dumpster Grooves, unter dem das Stück erschienen war, sagte mir auch nichts. Die anderen Musiker dieses Labels - alles Namen die mir ebenfalls nichts sagten, die aber doch herausragenden Blues spielten. Ich recherchierte.

Dann kam die Überraschung.

Bertha Mae Lightning hat nie existiert. Auch 1952 nicht. Die Musik, die Band, das Cover – alles KI-generiert.

Ich war baff. Auch mein Freund wollte es kaum glauben. Mein erster Reflex: Enttäuschung. Aus der Playlist löschen.

Doch das machte ich schnell wieder rückgängig.

Denn eines steht fest: Dieses Stück ist großartig. Das Stück ist einfach zu gut und gehört ab jetzt zum Kanon von mir mit einem Gütesiegel versehener Musik. KI hin oder her.

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